Täter mit Freibrief? Brutale Attacke auf Frau in S-Bahn

Die Szenen gehen an die Schmerzgrenze: Auf unerträglich brutale Weise attackiert ein Mann in der Berliner S-Bahn eine Frau. Stößt sie aus dem Wagen. Auf Hinweise, dass sie die Polizei holen werde, reagiert der Mann aus Gambia nur dreist und macht deutlich, dass er von der nichts zu befürchten habe, wie auf einem Video zu sehen ist, das im Netz kursiert – und dort nach Angaben von Usern teilweise auch schnell zensiert wird. Nur ein einziger Mann in der recht leeren S-Bahn versucht, sich verbal einzumischen und der angegriffenen Frau zu helfen. Auf einer Szene ist zu sehen, wie ein anderer Mann eilig aussteigt – so als ob er die Hilferufe der Frau gar nicht hören würde.

Das Video beginnt mit einer Szene, in der der Mann sich aggressiv vor der Frau aufgebaut hat, die auf dem Boden neben einem Hund kniet. Der Aggressor schreit und brüllt, der Wortlaut ist aber nicht vernehmbar. Unter anderem brüllt er mehrmals in verächtlichem Tonfall: Ruft die Polizei“. Die Frau versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Einmal hält sie sich den Arm vor ihr Gesicht, um sich zu schützen. Außerdem bittet sie die anderen Insassen um Hilfe, immer verzweifelter. Auf dem Video nicht zu sehen: Der 22-Jährige soll die Frau, die möglicherweise einem psychisch eingeschränkten Opfer, auf das der Mann ebenso losging, zur Hilfe gekommen war, in den Bauch getreten haben (anzusehen hier).

Tatsächlich kommt auch ein Mann dazu, der erfolglos und nur verbal versucht, den aggressiven Pöbler zu beschwichtigen – was den Angreifer aber nicht davon abhält, weiter rumzubrüllen. An der nächsten Haltestelle stößt der Mann sein Opfer auf den Bahnsteig, geht ihr hinterher, löst ein Gerangel aus. Als er von ihr ablässt, steht er noch weiter pöbelnd auf dem Bahnsteig, während die Frau weiter um Hilfe bittet: „Können Sie mir bitte helfen, bitte. Ich werd‘ verprügelt, bitte.“ Der Angreifer geht ungehindert die Treppe hoch und davon.

Interessant ist die Art und Weise der Berichterstattung. In großen Medien wird von dem Vorfall berichtet, aber ein entscheidender Aspekt weitgehend entweder völlig unter den Tisch fallen gelassen oder allenfalls beiläufig erwähnt: Die offensichtliche Herkunft des Angreifers, der nur gebrochen Deutsch spricht. Teilweise werden sogar die Arme des Mannes verpixelt – was nur einen logischen Grund haben kann – man soll die Hautfarbe nicht sehen.

So sehr einerseits Herkunft und Hautfarbe generell keine Rolle spielen sollten – in diesem Fall tun sie es und sind von öffentlichem Interesse. Denn der Vorfall wirft angesichts der aktuellen „Black Lives matter“-Bewegung geradezu zwingend die Frage auf, ob die Tatsache, dass es sich bei dem Angreifer um einen Farbigen handelte, eine Rolle spielte dabei, dass sich nur ein Passant beschwichtigend einmischte und die anderen die Hilferufe nicht beachteten. Ebenso wäre die Frage zu stellen, warum der Mann sich offenbar für unantastbar durch die Polizei hielt und ob dies einen Zusammenhang damit hat, dass Beamte heute massive Angst vor Rassismus- und Diskriminierungs-Vorwürfen haben müssen und sich nach Angaben von Insidern oft regelrecht fürchten, gegen Menschen mit Migrationshintergrund und vor allem anderer Hautfarbe durchzugreifen. Nach dem neuen Berliner Anti-Diskriminierungsverbot stehen sie sogar unter Generalverdacht.

Man stelle sich für einen Moment vor, wie das Medienecho ausgefallen wäre bei einer umgekehrten Konstellation: Wenn hier ein weißer Mann eine farbige Frau so brutal attackiert hätte, und ihr niemand zur Hilfe gekommen wäre. Ob das auch als Einzelfall dargestellt worden wäre, bei dem Herkunft von Opfer und Täter sowie grundsätzliche Konflikte in unserer Gesellschaft keine Rolle spielen? Oder als Beleg für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, die dann groß thematisiert worden wären? Ob es Talkshows und Brennpunkte zum Thema gegeben hätte? Lichterketten und Solidarisierung auf Demos? So jedenfalls blieb es in der medialen Darstellung eine Randnachricht, ein tragischer Einzelfall.

Es ist erstaunlich, wie unzählig viele solche Randnachrichten und „tragische Einzelfälle“ es gibt. Diese Fragmentierung sorgt dafür, dass das, was jeder in jeder größeren deutschen Stadt mit eigenen Augen sehen kann, so wenig thematisiert wird: Die Enthemmung und Zunahme von Gewalt im öffentlichen Raum. Sie muss endlich Gegenstand der öffentlichen Debatte werden. Und zwar ohne Tabus: Es muss auch über die wichtige Rolle gesprochen werden, die bei dieser Entwicklung Zuwanderung aus Regionen spielt, in denen es kein Gewalttabu gibt, ja sogar erhöhte Gewaltbereitschaft, etwa durch Traditionen oder Konflikte. Stuttgart zeigt dies.

Hochaktuell in diesem Zusammenhang ist die Warnung von Litauens erstem Staatspräsident Landsbergis, die ich im Februar hier veröffentlichte: Die politische Korrektheit ist nichts anderes als die Lüge. Aber wer Probleme nicht ausspricht, kann sie nicht erkennen, und damit auch keine Lösungen finden“.

Die Polizei hat den Tatverdächtigen inzwischen ermittelt. Er ist aus Gambia. Er kam sofort wieder auf freien Fuß.


Bilder: Facebook

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