Kleiner Grenzverkehr

Bisher spielte Marion Scheller in Sigmar Gabriels Ministerium für Wirtschaft und Energie als Referatsleiterin eine Schlüsselrolle in der Energiepolitik Deutschlands – jetzt wechselt die frühere Büroleiterin von Helmut Kohl die Fronten und geht unter das Dach von Gasprom. Sie wird für das Lieblingsprojekt von Wladimir Putin und Gerhard Schröder, die umstrittene Ostseepipelineals Lobbyistin die Beziehungen zur Politik pflegen. Frau Scheller hat sich den neuen Job wohl hart verdient. Das Ministerium versucht gerade hartnäckig, gegen massiven Widerstand einen zweiten Strang der Pipeline durchzusetzen. Alles nur Zufall? Ein Frontenwechsel

 

 

mit „Geschmäckle“, hätte man früher gesagt, aber seit Schröder es mit dem Wechsel vom Kanzler zum Kreml-Lobbyist vormachte, sind offenbar alle Schranken gefallen und solche Wechsel scheinen ganz normal. „Schröderisierung“ nennt man das in Russland – die Korrumpierung westlicher Eliten. „Bei Euch sind doch auch alle käuflich“, feixen Putins Anhänger. Und in Berlin bekommt man wirklich den Eindruck, es gibt ganze Warteschlangen von aktiven und ehemaligen Politikern und Beamten, deren Karriereziel darin besteht, an die Geldtröge der Despoten in Moskau, Baku, Astana etc. zu kommen. Motto: „Ich bin (nicht mehr) jung und brauche das Geld. Kann man sich da noch über Politikverdrossenheit wundern? Laut google wurde in den großen deutschen Medien (noch?) nicht über den Wechsel berichtet.

 

 

 

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