Linke Provinzposse: Krippenverbot für Schafe wegen „Tierschutz“

Ein Gastbeitrag von Olaf Opitz

Politischer Blödsinn, aber typisch für Angela Merkels Deutschland: Lebendige Schafe in der Krippe gehören seit Jahren zu einer schönen Tradition auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt. Sie stehen und futtern in der Krippe zusammen mit den Figuren der Heiligen Familie. Aber mit dieser lebendigen Freude vor allem für Kinder ist nun Schluss. Eine knappe Mehrheit im Leipziger Stadtrat begründet ihre ideologische Entscheidung mit dem Scheinargument Tierschutz. Womöglich wird das noch bundesweit Schule machen.

Damit drückt der linksgrün dominierte Stadtrat eine Tierschützer-Petition durch. Sie formulierte diese entsprechend Mitleid erregend: „Die Schafe auf dem Weihnachtsmarkt in Leipzig werden jedes Jahr in einem kleinen Auslauf unter dem großen Weihnachtsbaum auf dem alten Markt geparkt. Inmitten von Menschenmengen, lauter Musik und Essensgerüchen, während die einzige Rückzugsmöglichkeit ein kleiner Stall ist.“

Tja, Josef und Maria kamen mit dem kleinen Jesus in der Krippe einer belebten Herberge mit Tieren hingegen gut zurecht, wie wir seit über 2000 Jahren wissen. Die Schafe heute in der freien Natur können sich jedoch auf ihren Weiden nicht so sicher fühlen wie einst in Bethlehem oder auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt. Dort wartet nachts der graue Wolf auf seine Schäfchen, damit er sie im blutigen Jagdrausch reißen kann. Davon wollen Grüne allerdings partout nichts wissen. Im Gegenteil fordern sie wie im Leipziger Stadtrat Opferbereitschaft: „Lassen wir die Tiere auf der Weide.“

Der Wolf darf ungebremst „artgerecht“ Schafe reißen

Anders als in der sicheren Leipziger Innenstadt ist für Grüne und Tierschützer offensichtlich beim Wolfsunwesen das sogenannte „Tierwohl“ zweitrangig. Die Ansiedlung des Wolfes in Deutschland kann dann schon tausende blutige Tieropfer kosten. Denn diese Wolfshatz auf Schafe oder Ziegen sei ja artgerecht. Eine linksgrüne Gutmenschen-Klasse kennt hier offensichtlich keine Grenzen.

Bei Schafen auf dem Leipziger Weihnachtsmarkt jedoch schon: Ein Verein um die Leipzigerin Tina Stibbe hatte eine Petition gestartet, um „diesen unseligen Zustand zu beenden“, berichtet bereits im Februar das Provinzblatt Leipziger Volkszeitung im Propagandastil über die Schafsposse. Schließlich sorge sich der „Protest“ um das „Wohlergehen der Tiere“ und sehe in deren Haltung „inmitten des Getümmels eine Quälerei“.

Nachdenken gehört eben nicht zu den Stärken von LVZ-Journalisten. Sie geben nur unkritisch wieder, was ihnen linksgrüne Ideologen diktieren. Wenige Klicks im Netz hätten die wahre Tierquälerei bei Schafen ans Licht der Öffentlichkeit gebracht, wenn sie zunehmend von Wölfen brutal getötet werden. Im Jahr 2018 rissen Wölfe bundesweit 1.656 Schafe -Tendenz steigend. Allein in Sachsen wurden im vergangenen Jahr 400 Nutztiere durch Isegrim getötet, 79 verletzt und 68 vermisst.

Aber dieser tägliche Weidemord an Schafen, Ziegen, Rindern oder sogar seltenen Mufflons tangiert linksgrüne Stadträte nur peripher.

Im Leipziger Parlament nahm eine linke Mehrheit diesen Mittwoch einen Änderungsantrag der Grünen mit 31 Stimmen gegen 28 Gegenstimmen bei drei Enthaltungen an: Spätestens ab 2022 sollen keine Schafe mehr dem „weihnachtlichen Treiben ausgesetzt“ werden. So lautet die krude Begründung. Bis dahin laufen noch die Verträge mit dem „daraus profitschlagenden Vermieter“ (Grüne) und Besitzer der Tiere. Das Verbot gilt aber nicht nur für Schafe. Auch andere Tiere sollen nicht in der Krippe stehen. Obwohl ein Tierarzt zuvor in der Stadtratsdebatte bestätigt hat, dass die Schafe sich in der Krippe auf dem Weihnachtsmarkt völlig „tiefenentspannt“ zu Hause fühlen. Denn: „Den Schafen fehlt auf dem Weihnachtsmarkt nichts.“

„Hier geht es nicht um Tierschutz!“

Die Stadtratsentscheidung ist kein Wunder, schließlich wird Leipzig von einer rot-rot-grünen Mehrheit regiert. Für christliche Botschaften zur Weihnachtszeit haben Linksgrüne traditionell nichts übrig. Fast alle SED-Erben, jetzt „Die Linke“, und alle Grünen-Stadträte sowie zwei Sozialdemokraten haben für das Schafsverbot in der Weihnachtsmarktkrippe gestimmt. AfD und Freibeuterfraktion (FDP/Piraten) stimmten komplett dagegen, gemeinsam sogar mit SPD-Oberbürgermeister Burkhard Jung. Auch die CDU wehrte sich fast geschlossen gegen den Beschluss bis auf ihren Bundestagsabgeordneten Jens Lehmann, der sich mutlos der Stimme enthielt. Den Livestream zur Debatte über die Schafsposse im Leipziger Stadtstadt ist hier genüßlich zu verfolgen.

Pirat Thomas Köhler kann über die Stadtratsentscheidung nur den Kopf schütteln: „Hier geht es nicht um Tierschutz, hier geht es um unsere Befindlichkeiten Tiere betreffend. Wollen wir die Tiere schützen oder wollen wir uns schützen vor dem schlechten Gewissen dort Tiere zu zeigen? Die lebenden Tiere sind ein Publikumsmagnet und helfen beim Transport der Botschaften, der himmlischen oder sehr irdischen Botschaften.“

Für Nutztiere gibt es in Sachsen dank Isegrim jedoch keine guten Botschaften wie diese Grafik der Fachstelle Wolf abschließend zeigt:


Olaf Opitz (61) war langjähriger bundespolitischer Korrespondent in Bonn und Berlin für die Tageszeitungen Der Morgen und Berliner Morgenpost sowie für das NachrichtenmagazinFocus. Er schreibt heute auch als Autor für Tichys Einblick.


Bild: Pixabay

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