Live-Ticker zur Hamburg-Wahl

  1. Früher war die AfD in den Talkshows bei ARD und ZDF auf der Anklagebank.
  2. Dann kam die FDP mit ins Kreuzfeuer.
  3. Jetzt musste sich Röttgen bei Anne Will in der ARD gegen fünf Linke und ein linkes Publikum in Dauer-Abwehrhaltung rechtfertigen und wehren.
  4. Die linke Hegemonie in den Medien, vor allem in den öffentlich-rechtlichen, ist beängstigend.

Der Münchner Merkur schreibt:Hamburg-Wahl: Reporterin Heike Boese von ntv und RTL reagiert nicht neutral

Umso bemerkenswerter nach diesem klaren Sieg des linken Lagers, erscheint eine Reaktion von ntv/RTL-Reporterin Heike Boese. Sie berichtet seit fast 20 Jahren über das politische Geschehen in Berlin. Am Sonntagabend postete sie kurz nach der ersten 18-Uhr-Prognose auf ihrer Instagram-Seite: „Hamburg, bist ‚ne Perle! Gut gewählt!“

Auch ntv unterstützt das Statement von Reporterin Heike Boese nach Hamburg-Wahl

Sogar ihr Sender reagierte auf dieses alles andere als politisch neutrale Statement – es gab ein Herzchen dafür von der offiziellen ntv-Seite auf Instagram (RTL reagierte nicht). Ziemlich irritierend – zumal unklar bleibt, wie genau das Statement von Heike Boese gemeint ist.

Bezieht sie ihre Freunde lediglich auf das schwache Abschneiden der AfD, die um den Wiedereinzug die Hamburger Bürgerschaft bangen musste? Oder meint die RTL-Reporterin damit auch das Debakel von CDU und FDP, die offenbar wegen Thüringen abgestraft wurden?


Wenn das Ergebnis der AfD in Hamburg wirklich Allahs Wille entsprach, wie SPD-Staatssekretärin Chebli heute schrieb („inshallah“) – dann ist Allah für die AfD. Insofern wäre bei Berufungen auf Gott im politischen Kampf etwas mehr Zurückhaltung geboten.


Anne Will bezeichnet in der gebührenfinanzierten ARD Thüringen als „failed state“ und lobt die Linken-Fraktionschefin dort, die MP Kemmerich die Blumen vor die Füße warf, für ihren Einsatz. In der linken Runde wird brav genickt. Und im Publikum stramm geklatscht.

    1. Deutschland 2020

Auch Giffrey redet jetzt den heftigen Stimmenrückgang der SPD zum Triumph schön. Anne Will widerspricht nicht. FDP & AfD sind nicht dabei, dafür drei linke Politiker & ein „Rechtsextremismus-Experte“ von der linken Zeit. Fünf Linke, ein CDU-Mann. Scheindebatten für Gebühren.


Offenes Pfeifen (bzw. Johlen) aufs Neutalitätsgebot: Bei der gebührenfinanzierten #ARD bricht im Studio plötzlich Jubel aus, als die erste Hochrechnung die #AfD unter fünf Prozent sieht. Nicht einmal mehr die Fassade der Überparteilichkeit wird gewahrt.

      1. Journalistische Abgründe.
      2. Zum Video – hier:

Realitäts-Resistenz beim Spiegel: Die amtlichen (!) Hochrechnungen, nach denen die AfD deutlich über fünf Prozent kommt, ignoriert das Blatt in seinem Liveticker hartnäckig. Frei nach Hegel: Wenn Hochrechnungen nicht zum Weltbild passen – blöd für die Hochrechnungen.


Die norddeutsche Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidthat die Bürgerschaftswahl in Hamburg als bedeutendes Signal für die Demokratie gewürdigt. Es sei „ein gutes Zeichen für unsere Demokratie, dass die Wahlbeteiligung deutlich gestiegen ist und dass die Wählerinnen und Wähler dem Rechtspopulismus eine klare Absage erteilt haben“, erklärte die evangelisch-lutherische Landesbischöfin.Das vermeldet SPON.ch dachte, dass die Zeiten, in denen sich die Kirchen in die Politik einmischen bzw. sich von der Politik einspannen lassen, überwunden sind. Sie haben andere Aufgaben und Stärken. Dieser Rückfall in alte Zeiten erschreckt.


Christian Lindner outet sich nach der Hamburg-Wahl: Die FDP stimmte in der Hansestadt mit der AfD – für „Einschränkung von Zigarettenkippen auf Straßen“.

Lindner bereut.

Und verspricht Läuterung.

Eine gemeinsame Zigarettenkippen-Bekämpfung wird es nicht mehr geben.

Gelebter Antifaschismus in Deutschland 2020.


Wenn Journalisten und (nicht-)besorgte Bürger im Kampf gegen den Faschismus verschmelzen und sich gegenseitig innig befruchten…. Keine Satire, auch wenn es jede übertrifft – hier geht es zum Video:


Den ganzen Abend über ist bei #ARD und #ZDF Jubel zu sehen und zu hören, dass die #AfD in Hamburg rausfliegt, und auch entsprechende Zahlen. Dann kommt die erste amtliche (!) Hochrechnung – und die AfD ist demnach satt über der 5-Prozent-Hürde (Details hier). Es bleibt wohl bis zum vorläufigen amtlichen Endergebnis spannend.


Die Hamburg-Wahl lasse keine Rückschlüsse auf die politischen Stimmungen im restlichen Deutschland zu, sagt CSU-Generalsekretär Markus Blume: „Es war erkennbar eine regionale Wahl, bei der örtliche Themen und die örtlichen Kandidaten die wesentliche Rolle gespielt haben.“ Da hat er wohl recht.


Der Bundesgeschäftsführer der Linken Jörg Schindler sagt in der Berliner Runde offen, seine Partei habe Sozialismus als Ziel. Er beschimpft den Verfassungsschutz wegen seiner Beobachtung von sieben Gruppierungen der Linken als undemokratisch und sagt: „Kommunistinnen und Kommunisten waren in der Vergangenheit die entschiedensten Gegner von den Kollegen da auf der rechtsbraunen Seite“ – er zeigt auf den AfD-Mann in der Runde -, „das waren diejenigen, am entschiedensten in den KZs gegen die gekämpft haben.“Dass die Linke/SED ihre Gegner, auch Sozialdemokraten, nach Kriegsende wieder in genau diese KZs einsperrte, hält ihm niemand entgegen in der Geschichte. Mangelndes Geschichtswissen? Oder freiwillige Unterwerfung?


Bernd Baumann, AfD-Fraktionsgeschäftsführer, klagt in der ARD, seine Partei habe in keinem einzigen der Hamburger Bezirke eine Wahlkampfveranstaltung abhalten können, weil die potentiellen Wirte von gewaltbereiten Linken massiv unter Druck gesetzt wurden.


Framing per Bildschnitt in der ARD: Als der Grünen-Bundesgeschäftsführer von denen spricht, „die für Hetze und Hass verantwortlich“ sind, wird sofort der AfD-Mann in der Runde eingeblendet. Wie immer man zur AfD steht- das ist plumpe Manipulation. Auf Kosten der Gebührenzahler.


Auch auch nach Hamburg streut die örtliche FDP-Spitzenkandidatin wieder Asche auf ihr Haupt. Vielleicht sollten Liberale künftig nur noch mit der Geisel in die Öffentlichkeit treten, damit sie sich selbst bestrafen können. Lenkt auch gut von dem Gedanken ab, der mir als erster kam, als ich die Spitzenkandidatin gerade sah und vor allem hörte: Vielleicht könnte die „Abstrafung“ auch am Personal liegen?


Die Hamburger können aufatmen – Robert Habeck hat dem Urnengang seinen Segen erteilt: „Da können die Hamburger sehr stolz darauf sein auf dieses Ergebnis, das haben sie super gemacht“

P.S.: Das war, als die #AfD noch unter fünf Prozent stand.Nimmt Habeck den Segen jetzt zurück?


Gute Nachricht: Aus gut informierten Quellen im Kanzleramt war zu erfahren, dass die #HamburgWahl nicht wiederholt werden muss.

Man verzeihe mir meinen Galgenhumor.


WDR-Chefredakeur Jörg Schönenborn hat „Jehova“ gesagt 🙂

Der SPD-Spitzenkandidat habe auch bei CDU, FDP und AfD hohe Sympathiewerte gehabt – „also bis weit ins bürgerliche Lager hinein“, sagte er.

Jetzt müsste der Shitstorm kommen.

Oder sind WDR-Chefs für Linke unantastbar?


Hütchenspiel bzw. Framing: Sieht man heute ARD und ZDF, glaubt man an einen großen Triumph der SPD. Die Fakten: Sie hat fast 18 Prozent (8,1 Prozentpunkte) in einer Hochburg verloren, ihr Koalitionspartner hat seine Stimmen verdoppelt. Der Trick: Einfach mit noch schlechteren Prognosen vergleichen.


SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil feiert das Wahlergebnis im ZDF als klaren Sieg seiner Partei: „Was man sehen kann: Wo die SPD geschlossen auftritt, kann sie Punkte sammeln.“ Parteichef Norbert Walter-Borjans spricht von einem „wunderschönen Tag für die SPD“, Wenn ein Rückgang um fast 18 Prozent (8,1 Prozentpunkte) in einer ihrer stärksten Hochburgen bei gleichzeitiger Verdoppelung des Ergebnis des Koalitionspartners ein „wunderschöner Tag“ ist, hat sich die SPD aufgegeben.


CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak in der ARD: „Es ist ein bitterer Tag für die CDU Deutschland, es ist ein historisch schlechtes Wahlergebnis für die CDU Hamburg, daran gibt es nichts schön zu reden. Die Ereignisse um Thüringen haben nicht geholfen. Das, was in Thüringen passiert ist, waren alles andere als Rückenwind für die CDU in Hamburg.“

Warum kann man nicht mal ganz klar die Dinge beim Namen benennen und sagen: Das hat uns massiv geschadet?


Spannend: Die Grünen sind vor allem bei den Jungen stark, und bei denen wiederum unter den Frauen:


Die SPD verliert 8,1 Prozentpunkte in Hamburg. Der ARD-Moderator spricht von einem SPD-Triumph und fragt Scholz: „War das auch ein bisschen ihr Sieg? Geht von Hamburg eine Renaissance der SPD aus?“ Scholz sagt, das Ergebnis sei wohl ein Push.

Völlig losgelöst von der Realität


Bizarr: Die SPD verliert in Hamburg 8,1 Prozentpunkte – und auf der Wahlparty herrscht größter Jubel und alle schreien. „Nazis raus!“ Statt über eigene Ergebnisse und über eigene Politik scheint man sich nur noch über die Ablehnung des Gegners zu identifizieren. Ebenso die Grünen.


Erste Prognose (ARD):

SPD: 37,5 (- 8,1)

CDU: 11,5 (- 4,4)

Grüne: 25,5 (+13.2)

Linke: 9,0 (+ 0,5)

FDP: 5,0 (- 2,4)

AfD: 4,7 (- 1,4)Andere: 6,8 (+ 2,6)


Interessant in Hamburg: Erstmals dürfen Minderjährige wählen – ab 16 Jahren. Da bei den Jugendlichen tendenziell die Sympathien für linke Parteien größer sind, dürfte sich das auch auf das Wahlergebnis auswirken.


Laut ADR-Umfrage war das Thema „Umwelt und Klima“ für 21 Prozent der Wähler die wichtigste Rolle für ihre Wahlentscheidung gespielt. Abgeschlagen unter den wichtigsten Motiven ist dabei Zuwanderung mit fünf Prozent. Damit sind wohl das am öftesten als wichtig eingestufte Thema als auch das am wenigsten häufig so beurteilte Themengebiete, die eigentlich gar nicht klassisch für die Ebene eines Bundeslandes sind. Interessant ist, auch, wie sehr bei solchen Umfragen die Scheu eine Rolle spielt, dem Befrager gegenüber bei bestimmten Themen mit offenen Karten zu spielen, besonders nach der Stimmung, die nach dem Amoklauf von Hanau erzeugt wurde. Eine weitere Frage ist, inwieweit solche Meinungsumfragen wirklich die Stimmung wieder geben, und in wie weit sie genutzt werden, um Stimmungen zu erzeugen.


Alles spricht dafür, dass es kein schöner Abend wird für die Hamburger CDU – die noch vor gar nicht allzu langer Zeit den Bürgermeister stellte in Hamburg. Der Bundestagsabgeordnete musste regelrecht zur Spitzenkandidatur gedrängt werden. Und heute wird sich diese Skepsis wohl bestätigen – auch wegen des Theaters, das die CDU in Thüringen an den Tag gelegt hat.


Es ist eine Wahl in einem Stadtstaat und einem der kleinsten Bundesländer, sie hat deshalb nur sehr bedingte Aussagekraft – aber weil es die einzige Wahl eines Landtages – der Hamburger Bürgerschaft – in diesem Jahr ist, und weil sie wegen der Ereignisse in Thüringen besondere Symbolkraft hat, ist die Entscheidung von Hamburg ein stärkeres Gewicht als gewöhnlich. Folgen Sie hier auf reitschuster.de ab 17.45 Uhr dem Wahlabend – mit Eindrücken, Reaktionen, Kommentaren.


Bild: Pixabay, Screenshots

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