Quote für Restaurants: Grüne wollen uns zu Veganern umerziehen Unglaublicher Vorstoß aus dem Bremer Landesparlament

Sehen sie hier meinen Video-Kommentar zu diesem Text.

Erinnern Sie sich an den Aufruhr, den mein Tweet über einen „Verzicht“ auf Pommes Frites bei Ikea auslöste? Fürs Klima hatte eine Filiale des schwedischen Einrichtungshauses in Würzburg das Lieblingsgericht vieler Deutscher von der Speisekarte gestrichen. Dass ich das als Bevormundung kritisierte, löste einen Sturm in der „woken“ Blase aus. Und wurde natürlich als „rechts“ diffamiert. Ich wurde verspottet ob einer vermeintlichen Liebe zu „Pommes“. Dabei mag ich die gar nicht. Es geht mir um Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Darum, nicht bevormundet zu werden. Ein Prinzip, das offenbar viele Rotgrüne nicht verstehen. Zumindest legen ihre Reaktionen auf meine Kritik diesen Verdacht nahe.

Und jetzt das: Die Grünen in der Bremer Bürgerschaft, also dem Landesparlament des kleinen Bundeslandes, haben die Bevölkerung aufgefordert, ihren Konsum von Fleisch, Milchprodukten und Eiern drastisch zu reduzieren, wie die JF berichtet: „Es müßten rund 75 Prozent weniger tierische Produkte verzehrt werden.“

DDR-Jargon

Und nicht nur das: Weil Essensgewohnheiten in ihren Augen offenbar keine Privatsache, sondern Sache der Allgemeinheit sind und damit Bevormundung unterliegen, sieht der Grünen-Vorschlag aus dem Landesparlament eine Quotenregelung für Bewirtungsbetriebe (warum komme ich hier gleich auf DDR-Jargon?) in der Hansestadt vor: unter anderem Restaurants, Imbisse und Weihnachtsmärkte, wie die JF schreibt: „Zukünftig soll dort nach den Vorstellungen der Grünen die Hälfte aller Angebote vegan sein.“

Wie bitte? Offen gestanden traute ich meinen Augen nicht, als ich das las. Das muss Satire sein, war meine erste Reaktion – eine Vegan-Quote? Ich kann mit „Quoten“ generell nichts anfangen, weil sie eine Bevormundung sind. Und demokratiefeindlich. Bei der Besetzung von Parlamenten betreffen sie – zumindest direkt – allerdings nur eine Minderheit. Aber jetzt sollen wir auch noch vorgeschrieben bekommen, was wir essen?

Eine Vorwarnung an die linke Blase: Ich bin seit jungen Jahren Vegetarier (seit ich auf dem Bauernhof von Verwandten plötzlich auf die Frage, wo meine heißgeliebten Hasen seien, die Antwort bekam: „Die stehen auf dem Tisch, als Wurst“). Aber genauso selbstverständlich, wie ich selbst auf den Konsum von Tieren verzichte, trete ich dafür ein, dass jeder selbst bestimmen kann, was er isst. Menschen, die andere in Sachen Ernährung belehren oder gar bevormunden wollen, sind mir ein Graus – als liberalem, unideologischem Vegetarier, der schon auf Fleisch und Fisch (aber nicht auf Eier und Milch) verzichtete, als viele der heutigen „Veganer“ noch gar nicht wussten, was das Wort bedeutete.

Den Vorstoß begründeten die Grünen mit Tierleid. Das gelte es zu vermeiden. Das sehe ich auch so. Aber durch Quote und Bevormundung? Mit dem möglichen Resultat, dass dann eben mehr Fleisch aus nicht artgerechter Erzeugung exportiert wird? Auch den „Klimawandel“ durch „falsche Ernährung“ bemängeln die Grünen in dem Papier laut JF: „Vegane Nahrung sei daher ‘die umweltfreundlichste Ernährungsweise‘.“ Deshalb sei es Aufgabe der Politik, pflanzliche Kost „in allen Bereichen zu fördern. Kochen ohne Tierprodukte muss zum Standard werden“. Das reiht sich ein in die kürzliche Forderung des grünen  Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir, bei Fleischprodukten an der Preisschraube zu drehen.

Mit anderen Worten: Die Grünen wollen, dass die Regierung den Menschen vorschreibt, was sie essen sollen und was nicht. Und mit ihrer Ernährung im winzigen Deutschland sollen sie auch noch das Weltklima retten. Ich bin für gesunde Ernährung und sehe die Massentierhaltung mit ihren Auswüchsen sehr kritisch. Aber ich denke, der Staat hat seine Finger gefälligst aus dem Speiseplan seiner Bürger herauszuhalten.

Das Gute an der Sache: Der Vorstoß der Bremer Grünen zeigt deutlich, wohin die Reise mit dieser Partei gehen soll. Wer auf einen autoritären Staat setzt, der bis in seinen Mund durchregiert und ihm sagt, wie er leben soll, der ist bei den Grünen gut aufgehoben (auch wenn man so eine Vorliebe früher eher als „rechts“ bezeichnet hätte). Wer findet, der Staat hat sich aus seiner Küche – und generell aus dem Privaten – herauszuhalten, bei dem sollten alle Alarmglocken schrillen.

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Diejenigen, die selbst wenig haben, bitte ich ausdrücklich darum, das Wenige zu behalten. Umso mehr freut mich Unterstützung von allen, denen sie nicht weh tut!

Bild: Schutterstok
Text: br

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