Wucht eines Großinquisitors

 

„Merkwürdig ist es in Deutschland, dass normale politische Äusserungen abqualifiziert werden mit Nazi-Vorwürfen, islamophoben Einstellungen und Rassismus, während wirklich rassistische Äusserungen ungeahndet bleiben.“ Bassam Tibi klagt in der Basler Zeitung über die Bedrohung der Meinungsfreiheit: „Es geht darum, politische

 

 

 

Überzeugungen der Mitte als illegitim im demokratischen Diskurs zu brandmarken.“ Tibi zitiert Jaques Schuster (WELT). Der sieht einen „Drang…, die Meinung des anderen nicht nur abzulehnen, sondern sie auszumerzen und ihn mit der Wucht eines Großinquisitors zu vertilgen, dem es bisher nicht gelang, die Ketzerei auszurotten.“*

 

Weitere Zitate aus dem Schuster-Artikel in der „Welt“ , den Tibi zitiert, und der hinter einer Paywall steht:

 

„Was wir in Deutschland gegenwärtig erleben, ist der Kampf der linksliberalen Eliten um ihre Deutungshoheit, die sie mehr und mehr bedroht sehen. Das macht sie so rabiat wie inquisitorisch. Vor allem aber gibt es ihnen eine Mitschuld an der moralischen Verwilderung der Debatten.“

 

„Wer die Stimmung vieler andersdenkender Menschen im Land für ein Übel hält, das vernichtet werden muss, der darf sich nicht wundern, wenn eben diese Menschen bei radikalen Vereinfachern einen Halt suchen.“

„Fast scheint es, ein neuer Religionskrieg sei ausgebrochen, eine Epoche der Unbedingtheit, in der es nur eine Wahrheit, nur schwarz und weiß und keinerlei Zwischentöne gibt, so als lebten alle jählings im Reich des Absoluten, in dem die radikale, talibanartige Unbedingtheit das oberste Gebot und die liberale Duldsamkeit anderen Ansichten gegenüber des Teufels wäre.“

 

„Wer in der Flüchtlingsfrage eine Doktrin der Fernstenliebe beklagt und einen moralischen Größenwahn wahrnimmt, wer erklärt, dass die Schiffe der Hilfsorganisationen auf dem Mittelmeer nicht immer nur Gutes schaffen, um es gelinde auszudrücken, wer es gar wagt, zu wiederholen, was das Bundesverfassungsgericht festgestellt hat, nämlich dass das Asylrecht kein Menschenrecht sei, der muss, wenn er Journalist bei eher linksliberalen Zeitungen ist, mit ewiger Verdammnis rechnen, von der moralischen Hinrichtung abgesehen, die ihn oder sie in der Öffentlichkeit erwartet.“

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