Familien attackieren sich mit Eisenstangen und Messern Auch in Hamburg "Familienszene" in brutaler Aktion

Gestern wurde hier über einen eskalierenden Streit bei einer Familienfeier im Landkreis Osnabrück berichtet. In der Nacht zum Sonntag mussten dort fast 50 Streifenwagen eingesetzt werden, um rund 50 Streithähne zu trennen. Drei Polizisten wurden dabei verletzt. Außer in der „Bild“ wurde in kaum einem Medium erwähnt, dass es sich um eine Feier von Sinti und Roma handelte.

Ein Leser schickte nun einen Hinweis auf eine weitere „Familienfeier“ an diesem Wochenende. Ebenfalls in der Nacht auf Sonntag ist in einer Wohnunterkunft in Hamburg-Neuenfelde ein Streit zweier Familien eskaliert. In dem Fall ermittelt nun die Mordkommission wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts, wie die Hamburger Polizei mitteilt. Anders als ihre Kollegen im niedersächsischen Osnabrück benennen die Beamten der Hansestadt klar Ross und Reiter. In ihrer Pressemitteilung heißt es: „Nach den ersten Erkenntnissen befanden sich die Mitglieder einer irakischen und einer ägyptischen Familie seit mehreren Tagen in Streit. Am frühen Sonntagmorgen entbrannte dieser Streit erneut und mehrere Männer griffen zunächst den irakischen Familienvater (43) mit Eisenstangen an. Dessen drei Söhne (14, 16, 19) wiederum attackierten daraufhin die Angreifer mit einem Messer. Ein 32-jähriger Ägypter wurde dabei durch mehrere Messerstiche in den Oberkörper lebensgefährlich verletzt. Nach einer Notoperation befindet er sich inzwischen außer Lebensgefahr. Der Vater der drei Tatverdächtigen erlitt durch den Angriff Verletzungen am Jochbein. Auch er kam zur Behandlung in ein Krankenhaus. Die weiteren Angreifer sollen vor dem Eintreffen der ersten Funkstreifenwagen mit einem Auto geflüchtet sein. Eingesetzt waren nicht nur Funkstreifenwagen des zuständigen Polizeikommissariats 47 in Neugraben, sondern auch aus Harburg und Bahrenfeld sowie von der Wasserschutzpolizei.“

Die drei Tatverdächtigen waren dem Bericht zufolge zunächst vorläufig festgenommen worden und wurden später mangels Haftgründen wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen. Es wird jetzt unter anderem geprüft, ob sie wegen des Angriffs auf ihren Vater in Nothilfe gehandelt haben könnten. Gegen die Angreifer mit den Eisenstangen wird gesondert wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

Interessant ist, wie die Medien über den Vorfall berichten bzw. nicht berichten. Die „Hamburger Morgenpost“ (Mopo) übernimmt ihre Informationen fast ganz und zum Teil wörtlich aus dem Polizeibericht. Sie verschweigt aber, was dort ganz am Anfang genannt wird: die Herkunft der Familien. Dazu fehlt jeder Hinweis. Ganz anders in der „Welt“  – die laut Google-News das einzige Medium außer der Mopo ist, das über den blutigen Zusammenstoß schreibt: Die Zeitung berichtet  korrekt und erwähnt die Herkunft. Zwar nur im Text und nicht in Überschrift und Vorspann, aber das ist in diesem Falle angemessen. Denn die Herkunft ist nicht der zentrale Aspekt der Tat. Sie zu verschweigen, ist aber fatal. Denn öffentliches Interesse ist gegeben. Spätestens dann, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass Zuwanderung aus Krisen-Gebieten und Gesellschaften ohne Gewalttabu zu einem Gewaltimport führen. Wer dieses Thema tabuisiert und verschleiert, verhindert eine Erkennung des Problems. Und damit auch die Suche nach Lösungsansätzen.

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Bild: OFC Pictures/Shutterstock
Text: red


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