Ausländerkriminalität – Spirale des Schweigens?

„Clan-Kriminalität ist eben auch Ausländerkriminalität oder zumindest die Kriminalität von Migrationsangehörigen.“, beklagt der Sjors Kamstra, Oberstaatsanwalt und Berlins erster Ermittler gegen Clan-Kriminalität in einem Interview mit der FAZ, das leider hinter einer

Zahlschranke versteckt ist: „Alles andere wäre das Leugnen von Fakten. Das anzuerkennen und offen anzusprechen war möglicherweise lange Zeit politisch nicht gewünscht.“

Kamstras größte Sorge mit Blick auf die Clan-Kriminalität: „Dass wir die Zeit verschlafen und sich Strukturen verfestigen, die wir dann wirklich nicht mehr aufgebrochen kriegen.“So erfreulich ist es, dass inzwischen zumindest einige Verantwortliche derart Klartext reden – so alarmierend ist die Diagnose. Sie zeigt, wohin ein ideologisches Filtern von Nachrichten und Themen sowie eine überzogene politische Korrektheit führt: in die Katastrophe. Denn wenn Probleme, ihre Hintergründe und Zusammenhänge nicht offen benannt werden, können sie auch nicht erkannt werden, und nicht gelöst.

Die Schweige-Spirale, die wir früher bei ausländischen kriminellen Clans hatten und die wesentlich dazu beitrug, dass diese im Windschatten der Öffentlichkeit derart „erfolgreich“ werden konnten, haben wir in vielen anderen Bereichen auch – gerade, was Kriminalität angeht, und insbesondere dann, wenn sie mit Zuwanderung verbunden.

Nur ein Beispiel von vielen: Die Angriffe mit Messern. Vehement wird von vielen geleugnet, dass es hier eine massive Zunahme gegeben hat. Hier erreichte mich kürzlich diese Mail von Karsten Jeske, der diese Seite in Vancouver in Kanada liest:

„Derzeit scheint es keinen Tag mehr zu geben, an dem nicht eine Meldung über Morde und Gewaltverbrechen in Deutschland hereinflattert. Sieht fast danach aus, als ob der Kampf um den öffentlichen Raum in Deutschland eine neue Dimension erreicht hat. Wurden bisher in der Mehrzahl Frauen und Mädchen Opfer von Gewalttaten, werden zunehmend auch Männer und Jungen Opfer von gewalttätigen Übergriffen. Auch die Schwere der Straftaten nimmt zu. Waren es bis vor kurzem nur Beleidigungen, Pöbeleien und leichte Rangeleien, werden heutzutage immer mehr Waffen oder waffen-ähnlichen Gegenstände für Konfrontationen genutzt.

In Deutschland gibt es bisher keine bundesweiten Statistiken, die Verbrechen mit Stichwaffen auflistet. Erst von 2020 an sollen Messerangriffe auch bundesweit in der Polizeilichen Kriminalstatistik aufgeführt werden. Seit Anfang 2019 werden in Nordrhein-Westfalen erstmals gesondert alle Straftaten erfasst, die mit Messern verübt wurden. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 wurden 3,563 solcher Straftaten registriert. Während 62 Prozent der Tatverdächtigen deutsche Staatsangehörige (mit oder ohne Migrationshintergrund) sind, sind die restlichen 38 Prozent der Tatverdächtigen Ausländer. Darunter griffen Türken am häufigsten zum Messer (16,6%), gefolgt von Syrern (12,2%) und mit großem Abstand Rumänen (5,3% ), Polen (5,2%) und Afghanen (4,7%). (Quelle hier)

An dieser Stelle lohnt ein Blick ins Vereinigte Königreich, wo das Phänomen der Stichwaffengewalt schon viel länger zu beobachten ist. Die Polizei in England und Wales registrierte 2019 bisher rund 44,500 Verbrechen, bei den Messer oder andere scharfe Gegenstände als Tatwaffen benutzt wurden. Dies entspricht einer Steigerung von sechs

Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und einer Steigerung von 33 Prozent gegenüber dem Jahre 2011 (Jahr der erstmaligen Aufzeichnung solcher Straftaten) als rund 30,000 Verbrechen mit Messern registriert wurden. Interessant dabei ist, dass sich die Anzahl der Gewalttaten mit Messern bis zum Jahre 2014 auf 23,000 Verbrechen stetig reduzierte, um sich im Jahre 2015 erst leicht und dann in den Folgejahren wieder sprunghaft erhöhte (Quellen hier, hier und hier). Allein In London wurden im Erfassungszeitraum 2018/19 fast 15,000 Verbrechen mit Messern registriert, in Birmingham mehr als 3,400 (20% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Schaut man sich an, wie sich die Zusammensetzung der Bewohner allein in diesen zwei größten englischen Städten in den letzten 5 Jahren verändert hat, kann man leicht erkennen, welche Trends und Entwicklungen in deutschen Städten zu erwarten sind.

Heißt das nun, dass der öffentliche Raum den Gewalttätern überlassen werden sollte? Müssen wir uns von nun an in unseren Wohnungen und Häusern verstecken und verschanzen? Was passiert wenn diese noch existierende Safe Zone in der nächsten Stufe der Gewalteskalation auch nicht mehr sicher ist? Wer schützt die Normalbürger vor der Gewalt der Horden von machtdemonstrierenden Kriminellen? Die realitätsverweigernden Politiker? Bestimmt nicht! Die unterwanderte und gemaßregelte Polizei? Auch die nicht! Die kaputtgesparte Bundeswehr? Wohl kaum! Bestimmt die Helden der Fridays For Future Bewegung.“

Dieser Brief von Karsten Jeske aus dem fernen Vancouver hat mich sehr nachdenklich gemacht. Vor allem, weil es so scheint, dass genauso wie bei der Clan-Kriminalität wieder Zusammenhänge aus politischer Korrektheit und ideologischen Gründen ausgeblendet werden. Wie in diesem Fall, über den sich ein anderer Leser in einer Mail an mich empört: Er sandte mir den Link zu einem Artikel über eine tödliche Messerattacke im Schwarzwälder Boten, an dessen Ende steht: „Anmerkung der Redaktion: Gemäß Richtlinie 12.1 des Pressekodex wird die Nationalität des Tatverdächtigen in diesem Text nicht genannt, obwohl sie uns vorliegt. Nationalität, Ethnie, Herkunft oder Religion werden nur dann erwähnt, wenn ein begründetes öffentliches Interesse und eine Relevanz für die Berichterstattung bestehen (etwa bei öffentlichen Fahndungen). Dieses öffentliche Interesse besteht hier aus Sicht der Redaktion nicht.“

„Sensationell“, kommentiert das mein Leser: „Wenn die dortige Redaktion ihren eigenen Artikel nicht für von Interesse und relevant hält, warum sollte man ihn dann lesen? Nichts werde ich tun.“ In der Tat ist der vorliegende Fall ein dramatisches Beispiel dafür, zu welchen Verrenkungen übertriebenes Streben nach politischer Korrektheit führen kann – auch wenn in diesem Falle die Redakteure wohl nur nicht in der Lage waren, ihre Gedanken sprachlich sauber auszudrücken und sie gleich der ganzen Nachricht die Relevanz absprachen, zumindest in den Augen es eiligen Lesers.

Die große Frage ist: Macht die Anwendung des Pressekodexes, der übrigens eine freiwillige Sache ist und in keinem Gesetz festgeschrieben, in dieser strikten Form in solchen Fällen

noch Sinn? Wenn tatsächlich, wie die Daten aus Großbritannien zeigen und auch aus einzelnen Bundesländern wie Hamburg, die bereits Daten veröffentlichen (siehe hier), die Zahl der Gewalt durch Messerstiche und auch generell im öffentlichen Raum erheblich zugenommen hat, wenn es eine öffentliche Diskussion (in vielen Medien ausgeblendet, aber umso mehr außerhalb dieser in neuen Medien) darüber gibt, ob diese Zunahme mit Einwanderung zu tun hat – ist dann nicht spätestens damit selbst nach dem Pressekodex die „Nationalität, Ethnie, Herkunft und Religion“ relevant?

Wie sonst als durch Ihre Nennung können sich die Leser und Zuschauer selbst eine Meinung bilden, ob die vielen Berichte über eine Verbindung mit Zuwanderung zutrifft oder nicht? Ist nicht das absurde an der aktuellen Situation, dass gerade das Verschweigen genau dazu führt, dass sich jeder seinen Teil denkt? Wie dies in seiner ganzen Absurdität kürzlich auf twitter ein Leser sehr gut zusammengefast hat:

Ist also nicht genau der Verzicht auf die Nennung von Nationalitäten von denen, die sich als vorurteilsfrei präsentieren, genau ein Beleg für diese Vorurteile oder dafür, dass sie es besser wissen, aber vertuschen wollen? Andernfalls dürften sie doch keinerlei Problem mit der Nennung von Nationalitäten haben – denn wenn sie Recht hätten, dass es keinen Zusammenhang gibt, würden die Nachrichten in ihrer Gesamtheit das jaj nur bestätigen.

Haben wir so aber nicht eine ähnliche Situation wie mit der Clan-Kriminalität? Macht es uns die Spirale des Schweigens nicht schwer, das Problem zu erkennen und damit auch dagegen vorzugehen? Und ist es nicht zwangsläufig, dass tweets wie diese breit durch die sozialen Medien laufen – die das Vertrauen in unseren Rechtsstaat und die Polizei massiv untergraben (nicht der tweet, sondern die Tatsache, dass inzwischen wohl sehr viele Menschen der Polizei aufgrund diverser Erfahrungen so eine Verschleierungstaktik zutrauen):

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